Text aus dem Indikatorenbericht 2021
Die Daten zum Endenergieverbrauch im Inland werden der Transport Emission Estimation Model (TREMOD)-Datenbank des Instituts für Energie- und Umweltforschung entnommen. TREMOD ist ein Modell zur Bewertung von Verkehrsemissionen. Die Daten enthalten die Kraftstoffverbräuche im Zusammenhang mit dem Personenverkehr innerhalb Deutschlands − unabhängig vom Ort der Betankung − nach dem Verbrauchskonzept. Endenergie bezeichnet dabei den direkt im Verkehr genutzten Teil der Energie, lässt also die Umwandlungsverluste während der Herstellung der Kraftstoffe sowie eventuelle Leitungsverluste unberücksichtigt.
Die Personenbeförderungsleistung gibt die Anzahl der zurückgelegten Personenkilometer an. Sie wird zur Berechnung des spezifischen Energieverbrauchs in diesem Sektor verwendet und stammt auch aus TREMOD. Im Luftverkehr werden nur die Inlandsflüge (nationaler Luftverkehr) berücksichtigt. Internationale Flüge vom und in das Bundesgebiet bleiben unberücksichtigt. Auch die Personenbeförderung in der Schifffahrt wird nicht einbezogen.
30,1 % des gesamten Endenergieverbrauches sind dem Verkehr zuzurechnen. Hieran hat der Personenverkehr einen Anteil von über 70 %. Einsparungen beim Endenergieverbrauch im Personenverkehr wirken sich daher merklich auf den gesamten Energieverbrauch in Deutschland aus. Die Anzahl der Personenkilometer gibt Aufschluss darüber, inwieweit sich die Beförderungsleistung (Änderung der Fahrgast-/Fluggastzahlen je gefahrenem Kilometer) ändert. Ergänzend wird neben dem Endenergieverbrauch auch die Energieeffizienz im Personenverkehr, gemessen als Endenergieverbrauch je Personenkilometer, betrachtet.
Im Zeitraum 2005 bis 2018 verringerte sich der Endenergieverbrauch in der Personenbeförderung insgesamt um 0,9 %. Wird der Verlauf seit 2008 analysiert, stieg der Indikatorwert um 1,1 % an. Der Endenergieverbrauch im Personenverkehr entwickelt sich damit aktuell gegenläufig zu seinem Ziel in der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie.
Obwohl sich die Anzahl der zurückgelegten Personenkilometer zwischen 2005 und 2018 um 9,0 % erhöht hat, sank der Energieverbrauch im gleichen Zeitraum, bezogen auf alle Verkehrsträger, um 9,1 % auf 1,49 Megajoule pro Personenkilometer. Somit wurde die Effizienz im Personenverkehr merklich gesteigert. Ein besonders großer Anteil der Effizienzsteigerung ist den Eisenbahnen zuzurechnen. Hier stieg die Beförderungsleistung um 25,3 %, während der Endenergieverbrauch um 8,9 % gesenkt werden konnte. Dies entspricht einer Effizienzsteigerung um 27,3 %. Auch im Luftverkehr konnte eine deutliche Effizienzsteigerung um 17,1 % gegenüber dem Jahr 2005 erzielt werden. Eine leichte Effizienzsteigerung von 7,4 % konnte zuletzt im Straßenverkehr aufgrund der gestiegenen Personentbeförderungsleistung erreicht werden, auch wenn der Endenergieverbrauch hier nahezu konstant blieb (-0,5 %).
Der motorisierte Individualverkehr mit Pkw und Zweirädern hatte im Jahr 2018 einen Anteil von 81,4 % an der gesamten Personenbeförderungsleistung. In 2017 lag dieser bei 81,6 %. Er lässt sich in verschiedene Kategorien unterteilen. Der Berufsverkehr (Pendler- und Geschäftsfahrten) hatte im Jahr 2017 (aktuellere Daten lagen noch nicht vor) mit 39,2 % den größten Anteil, gefolgt vom Freizeitverkehr mit 29,5 %. Der Einkaufsverkehr hatte einen Anteil von 17,1 %. Die verschiedenen Fahrtzwecke haben sich seit 2005 unterschiedlich entwickelt. Insbesondere die beruflich bedingten Fahrten haben deutlich zugenommen (+30,0 %) während die Fahrten für Freizeit (-11,4 %) und Einkauf (-2,7 %) abgenommen haben.